Hypnose ist aus wissenschaftlicher Sicht ein wirkungsvoller Ansatz, besonders im psychosomatischen und psychotherapeutischen Bereich. Sie ist weder Esoterik noch Magie, sondern eine ernstzunehmende Methode, deren Potenzial in der modernen Medizin und Psychologie zunehmend anerkannt wird.
Hypnose wird heute definiert als ein veränderter Bewusstseinszustand, der durch erhöhte Fokussierung, Empfänglichkeit für Suggestionen und veränderte Wahrnehmung gekennzeichnet ist. Es handelt sich nicht um Schlaf, sondern um einen Zustand zwischen Wachsein und Trance.
Moderne Bildgebungsverfahren (z. B. fMRT, EEG) zeigen, dass während der Hypnose spezifische Veränderungen im Gehirn stattfinden:
Präfrontaler Kortex: reduzierte Aktivität – weniger kritisches Denken, mehr Offenheit für Suggestionen.
Somatosensorischer Kortex: verändert – z. B. andere Schmerzverarbeitung.
Default Mode Network: reduziert – weniger Grübeln, mehr Präsenz im Moment.
Diese Befunde belegen, dass Hypnose reale neurologische Effekte hat.
Der amerikanische Psychiater Dr. Alfred Barrios untersuchte über einen Zeitraum von drei Jahren alle wissenschaftlichen Artikel über Psychoanalyse, Verhaltenstherapie und Hypnosetherapie.
Seine Datenbasis bestand aus 407 Studien zur Hypnosetherapie, 355 zur Verhaltenstherapie, 899 zur Psychotherapie. Darauf basierend konnte der Psychiater einen interessanten und aussagekräftigen Vergleich anstellen
Insbesondere dieser Aspekt war für Barrios sehr interessant:
Wie viele Patienten haben mit welcher Therapie wie schnell eine Lösung erreicht?
Das Ergebnis der Barrios-Studie (Datenbasis gesamt: 1661 Fachartikel)
Das Ergebnis ist so erstaunlich, dass es eines Kommentars bedarf. Wir sind keine Wissenschaftler oder Ärzte, und können nur aus der Sicht von Fachleuten sprechen, die Hypnose täglich ausüben. In der Tat (und ich hoffe, es klingt nicht zu vollmundig): Mit sechs Sitzungen erreicht die überwiegende Zahl der Klienten eine Lösung für ihr Problem.
Fast alle Klienten meiner Hypnosepraxis sind der Meinung, dass die Begleitung durch Hypnose ihnen generell geholfen habe – dies geht aus ihren eigenen subjektiven Erfahrungsberichten hervor.
Die Fakten zur Wirksamkeit der Hypnose – oder ihrer positiven “Nebenwirkungen” – sind umso bemerkenswerter, als in Deutschland Hypnose immer noch ein “verruchtes” Image anhaftet.
Mit der Folge, dass im Vorfeld jeder einzelne Patient die üblichen Therapien durchlitten hat. Der Weg in die private Hypnosepraxis wird häufig erst genommen, wenn nichts anderes geholfen hat.
American Psychological Association (APA) erkennt Hypnose als wirksame Methode in der Psychotherapie an.
In Deutschland ist Hypnose u. a. durch die DGZH (Deutsche Gesellschaft für zahnärztliche Hypnose) und MEG (Milton-Erickson-Gesellschaft) klinisch anerkannt.
Die Hypnotherapie wurde 2006 vom Wissenschaftlichen Beirat Psychotherapie als wissenschaftlich fundiert für bestimmte Anwendungsbereiche anerkannt (z. B. Schmerz, psychosomatische Störungen).