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#1 Wie geht es erwachsenen Kindern narzisstischer Eltern?

„Ich hatte doch alles – Essen, Kleidung, ein Zuhause. Und trotzdem fühlt sich in mir etwas leer an.“
Solche Sätze höre ich oft in meiner Praxis. Viele Menschen, die als Kinder mit einem narzisstischen Elternteil aufgewachsen sind, kommen erst im Erwachsenenalter zur Therapie – oft mit Symptomen, die sie sich selbst nicht erklären können.

Chronischer Selbstzweifel. Das Gefühl, nie genug zu sein. Beziehungsprobleme. Schuldgefühle. Emotionale Erschöpfung.
Was diese Menschen oft eint: Eine Kindheit, die funktional war – aber nicht emotional nährend.

 

Eine Kindheit ohne echte Bindung

Narzisstische Eltern erscheinen nach außen oft stark, charmant, fürsorglich oder erfolgreich. Doch nach innen, im privaten Raum, dominieren häufig Kontrolle, Manipulation, Kälte oder das völlige Übergehen kindlicher Bedürfnisse.
Das Kind lernt schnell:

  • Ich darf nur existieren, wenn ich funktioniere.

  • Meine Gefühle sind zu viel.

  • Ich muss Erwartungen erfüllen, um Anerkennung zu bekommen.

Liebe wird zur Leistung. Nähe wird an Bedingungen geknüpft. Und das Kind entwickelt Überlebensstrategien, die im Erwachsenenleben zum Stolperstein werden können.

 

Die Spätfolgen: tief und oft unsichtbar

Auch Jahrzehnte später wirken die inneren Muster noch nach – selbst wenn der Kontakt zu den Eltern längst abgebrochen ist oder die Beziehung „normal“ erscheint.
Typische Anzeichen im Erwachsenenalter sind:

  • Schwierigkeiten mit Selbstwert und Abgrenzung

  • Wiederkehrende Beziehungsmuster (z. B. Partnerwahl mit narzisstischen Zügen)

  • Innerer Druck, immer „gut“ sein zu müssen

  • Schuldgefühle gegenüber den Eltern – selbst bei deutlicher Distanz

  • Das Gefühl, emotional abgeschnitten oder „nicht richtig“ zu sein

 

Was in der Therapie wichtig wird

Ein erster, heilender Schritt ist, das Erlebte zu benennen.
Viele Betroffene zweifeln zunächst an ihrer eigenen Wahrnehmung („War es wirklich so schlimm?“). In einem sicheren Raum dürfen sie lernen, ihren inneren Erfahrungen zu vertrauen. Dabei hilft z. B.:

  • Die Würdigung und Einordnung der eigenen Geschichte

  • Die Arbeit mit dem inneren Kind oder verletzten Anteil

  • Die Entwicklung von gesunden Grenzen

  • Die bewusste Auseinandersetzung mit Schuld, Loyalität und Selbstfürsorge

  • Hypnosetherapie zur Stärkung des Selbstwerts und zur Entlastung alter innerer Programme

 

Es braucht Mut, Akzeptanz – und neue Strategien

Heilung bedeutet nicht, dass die Vergangenheit ungeschehen wird. Aber es bedeutet, dass die alten Prägungen nicht länger unbewusst unser Leben steuern.

Es braucht Mut, sich den schmerzhaften Anteilen zuzuwenden.
Es braucht Akzeptanz dafür, dass man als Kind nicht das bekommen hat, was man gebraucht hätte.
Und es braucht Strategien und innere Stärkung, um heute neue Wege zu gehen – in Beziehung zu sich selbst und zu anderen.

 

Und noch etwas Wichtiges:

Eine Kindheit war nicht glücklich, nur weil man zu essen, ein Bett und ein Dach über dem Kopf hatte.
Kinder brauchen mehr als das. Sie brauchen

  • emotionale Sicherheit
  • Gesehenwerden
  • Zuwendung – ohne Bedingungen

 

Wenn das fehlte, darf, nein muss es heute benannt werden. Damit es Schritt für Schritt heilen kann.

Weiter geht es demnächst mit Teil 2

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Hinweis

Die auf dieser Homepage dargestellten Behandlungsmethoden sind teilweise schulmedizinisch nicht akzeptiert. 

Die Wirksamkeit beruht in manchen Bereichen auf den Erkenntnissen der Erfahrungsmedizin. Es werden keine Heilungsversprechen abgegeben.


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