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#3 Wie geht es erwachsenen Kindern narzisstischer Eltern?

Vater & Tochter
Vater & Tochter

 

Die Rolle des gesunden Elternteils – und was sie heute noch bedeutet.

Wenn ein Elternteil narzisstisch geprägt war, gerät der andere – oft „stille“ – Elternteil leicht aus dem Blick. Dabei ist gerade dieser gesunde Elternteil für viele Betroffene ein zentraler Ankerpunkt.
Er war vielleicht nicht perfekt – aber: emotional zugänglich, mitfühlend, greifbar.

 

In der Rückschau auf die Kindheit ist es wichtig, diesen Elternteil bewusst einzuordnen:

  • Welche schützenden Erfahrungen gab es mit ihm oder ihr?

  • Wo war vielleicht Ohnmacht oder Überforderung, aber dennoch eine emotionale Präsenz?

  • Wie war die Bindung – auch nach der Trennung?

Auch wenn der gesunde Elternteil nicht alle schmerzhaften Dynamiken auffangen konnte:
Seine Beziehung kann für den erwachsenen Menschen ein inneres Gegengewicht zur narzisstischen Prägung sein.

In der therapeutischen Arbeit kann dieser Elternteil z. B. eine Ressource werden:

  • als innere Figur (z. B. in Hypnosesitzungen)

  • als Orientierung für gesunde Beziehungserfahrungen

  • als emotionale Referenz für das, was „normal“ oder „heilsam“ ist

 

Auch das Aufarbeiten von enttäuschten Erwartungen oder ambivalenten Gefühlen diesem Elternteil gegenüber darf Raum haben – denn die Realität war oft komplexer, als es auf den ersten Blick scheint.

 

Auch diese Aspekte zu sehen ist wichtig

Wenn ein Elternteil narzisstisch geprägt war, wird der andere – oft stillere, emotional erreichbare – Elternteil leicht übersehen. Dabei ist dieser gesunde Elternteil für viele erwachsene Kinder ein emotionaler Anker in einer sonst oft schwierigen Kindheit.

Doch auch dieser Elternteil war meist nicht frei von Schmerz.
Er oder sie war vielleicht selbst emotional verletzt, überfordert, in sich verstrickt – und hat dennoch versucht, präsent zu sein.

In der Rückschau ist es wichtig, beide Seiten dieses Elternteils zu würdigen:

  • Wo war emotionale Nähe, Trost oder Verständnis?

  • Wo gab es aber auch Ohnmacht, Wegschauen oder Passivität?

  • Und wie geht dieser Elternteil womöglich selbst heute noch mit Schuldgefühlen um – etwa, nicht genug geschützt, nicht „laut genug“ gewesen zu sein?

 

Diese Ambivalenz zu erkennen und zu integrieren, kann für viele Betroffene ein entscheidender Schritt im Heilungsprozess sein.
Denn: Auch der gesunde Elternteil konnte oft nicht mehr geben, als ihm selbst zur Verfügung stand.

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Hinweis

Die auf dieser Homepage dargestellten Behandlungsmethoden sind teilweise schulmedizinisch nicht akzeptiert. 

Die Wirksamkeit beruht in manchen Bereichen auf den Erkenntnissen der Erfahrungsmedizin. Es werden keine Heilungsversprechen abgegeben.


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